Spielerezension Der Kartograph

Spielename: Der Kartograph
Verlag: Pegasus Spiele
Spielekategorie: Familienspiel, Fantasy, Gruppen-Spiel, Kompetitives Spiel, Solospiel
Spieleranzahl: 1-100
Altersempfehlung: 10+
Spieldauer: 30-45 min

In Der Kartograph zeichnen die Spieler Landkarten anhand von gezogenen Spielkarten. Der Kartograph ist ein kompetitives "Draw & Draw"-Spiel, das sowohl solo als auch in einer großen Gruppe gespielt werden kann. Draw & Draw bedeutet in diesem Fall: es werden Karten gezogen und daraufhin wird eine Karte gezeichnet.

Die Spieler verkörpern Kartographen in einer Fantasywelt des Roll-Player-Universums (Roll Player ist ein sehr erfolgreiches Brettspiel). Die Spieler zeichnen also tatsächlich eine Karte. Hierzu werden Spielkarten aufgedeckt, welche uns Form und Geländeart vorgeben. Eben diese Formen und Geländearten müssen in die eigene Karte übernommen werden, um so die Fantasy-Landschaft zu gestalten.

Der Kartograph spielt sich über vier Jahreszeiten. In jeder Jahreszeit werden jeweils zwei Dekrete gewertet. Jedes Dekret entspricht einer Zielkarte, welche in jeder Party zufällig aus einem Deck ausgelegt werden. Jede Zielkarte wird im gesamten Spiel zweimal gewertet. Diese Zielkarten geben vor, wie eine Landkarte eines Spieler gestaltet sein muss, um Siegpunkte zu erhalten. Beispielsweise muss ein Dorf eingezeichnet sein, welches an drei verschiedene Geländetypen grenzt.

Die Spielkarten geben in Der Kartograph Formen und Geländetypen vor. In jeder Jahreszeit werden nach und nach mehrere Karten gezogen. Bei jeder Karte zeichnen alle Spieler in ihre eigene Landkarte den entsprechenden Geländetyp ein. Je nach Karte kann zwischen verschiedneen Geländetypen oder Formen gewählt werden. Die Formen dürfen dabei beliebig rotiert oder gespiegelt werden.

Jede Karte hat in der oberen linken Ecke einen Zeitwert. Erreicht oder überschreitet der Zeitwerk aller aufgedeckten Karten den aufgeführten Zeitwerk der jeweiligen Jahreszeitkarte, so endet diese Jahreszeit uns es kommt zur Wertung.

Beim Ziehen einer Karte kann zudem eine Tempelruine gezogen werden. Ist dies der Fall, wird eine zweite Karte aufgedeckt. Das Gelände, das als zweites gezogen wurde, muss so auf die eigene Landkarte eingezeichnet werden, dass eines der Felder eines der vorgedruckten Tempelfelder bedeckt.

Auch kann eine Angriffskarte aufgedeckt werden. Eine Angriffskarte zeigt immer eine Form vom Geländetyp Monster. Auch zeigt die Karte mit einem Pfeil eine Richtung.

So entsteht bei Der Kartograph mit der Zeit eine eigene Landkarte einer Fantasywelt.In diese Richtung werden die Landkarten der Spieler an den entsprechend nächsten Spieler links oder rechts weitergereicht. Dieser Spieler darf dann die Monsterfelder in die Karte des anderen Spielers einzeichnen und ihm so einen "Strich durch die Rechnungen" machen und das Weiterzeichnen der Karte erschweren. Zudem bringt am Ende der Jahreszeit jedes freie Feld, das sich horizontal oder vertikal neben einem Monsterfeld befindet, einen Minuspunkt.

Auf den vorgedruckten Bögen für die Landkarten von Der Kartograph befinden sich zudem Gebirge. Wird ein Gebirge komplett horizontal und vertikal von Gelände umschlossen, erhält der Spieler bei der Wertung am Ende einer Jahreszeit eine Goldmünze. Auch können Goldmünzen erworben werden, wenn bei gezogenen Karten mit zwei verschiedenen Geländeformen die kleinere Form gewählt und eingezeichnet wird. Jede Goldmünze bringt am Ende jeder Jahreszeit einen Siegpunkt.

Der Kartograph spielt sich über vier Jahreszeiten. Nachdem alle Dekrete aller Jahreszeiten gewertet wurden, werden die Siegpunkte aller Spieler verglichen. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten ist der Sieger und der beste Kartograph.

Pros:

  • Sowohl einzeln als auch als große Gruppe spielbar
  • Einfache Regeln
  • Komplexe strategische Planung, langfristig und rundenübergreifend
  • Mehrere strategische Möglichkeiten zum Sieg
  • Interaktivität durch Angriffskarten
  • Hoher Wiederspielwert durch immer unterschiedliche Dekrete
  • Thematisch stimmig, insbesondere für Rollenspieler
  • Kommt mit einer Minierweiterung und einer Bonus-Karte für Role Player

Cons:

  • Ein etwas größeres und reichhaltigeres Kartendeck wäre schön
  • Gefahr des "Jeder malt vor sich hin" – abhängig von der Spielgruppe

 

Fazit
Der Kartograph ist ein "Draw & Draw"-Spiel, das vieles richtig macht. Durch die Dekrete, die in den Jahreszeiten mehrfach gewertet werden, spielt sich jedes Spiel anders. Auch empfiehlt sich eine strategisch langfristige Planung unter Berücksichtigung der noch folgenden Dekrete der kommenden Jahreszeiten. Die Angriffskarten bieten Interaktion und können anderen Spielern buchstäblich einen "gehörigen Strich durch die Rechnung" – pardon: Karte – machen. Sowohl solo als auch in kleineren und auch größeren Gruppen sehr gut spielbar. Der Kartograph eigenet sich aufgrund seiner geringen Größe auch prima als Reisespiel.

Bewertung

8 von 10 Würfel

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